Abi auch in Dissen: So ist die neue Oberstufe der Gesamtschule angelaufen

An der Integrierten Gesamtschule Dissen besucht jetzt der erste Jahrgang die neue Oberstufe - mit der Möglichkeit, das Abitur zu machen. Nach den ersten Wochen sind alle ziemlich zufrieden, auch wenn sie vorerst in Container-Klassenräumen untergebracht sind. Das innovative pädagogische Konzept scheint vieles wettzumachen.

 

Die Hermann-Freye-Gesamtschule in Dissen ist die einzige Integrierte Gesamtschule im Osnabrücker Südkreis und gehört zu den 65 Zukunftsschulen in Niedersachsen, die neue pädagogische Wege gehen, um den Bereich Schule weiterzuentwickeln. In Dissen geht es um das Miteinander, gemeinsames und soziales Lernen mit Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse und selbstständiges Arbeiten. Insgesamt sollen die Schüler stark und gut vorbereitet von der Schule in die Ausbildung und ins Studium entlassen werden, wo ihnen genau diese Fähigkeiten das Leben erleichtern werden.

Zweite Schule mit der Option aufs Abitur

Außer dem Gymnasium Bad Iburg ist sie jetzt die einzige Schule in den Südkreis-Gemeinden, in der das Abitur absolviert werden kann. Schon bald nach der Gründung der Schule im Jahr 2017 hatte die Stadt Dissen eine Oberstufe beantragt, die das Land im Januar 2023 dann auch genehmigte. Mithilfe aller zuständigen Stellen entstanden die neuen Klassenräume in bestens ausgestatteten Containern als Zwischenlösung, aber der Schulausbau für die Oberstufe ist bereits in Planung. Bis dahin könnten sie mit der Containerlösung leben, sind sich die Oberstufenschüler und die Lehrkräfte einig, nachdem sie die ersten Wochen hier gearbeitet haben.

Extra-Lernzeit in der Schule

Hierfür können Schwerpunkte gesetzt werden, um beispielsweise gezielt Defizite aufzuarbeiten. Dabei helfen sich die Schüler gegenseitig, aber es stehen auch jederzeit ansprechbare Lehrkräfte bereit, um die Schüler zu begleiten. Anne Dolibog, eine der Klassensprecherinnen des ersten Oberstufenjahrgangs, sagt:

 
 Das sieht Klassensprecherin Elisa Knopp ähnlich: „Ich mag das selbstständige Arbeiten und dass man sich gegenseitig unterstützen kann. Es ist einfach besser, wenn man selbst die Schwerpunkte setzen kann.“

Der kommissarische Oberstufenkoordinator Matthias Grewe bestätigt die ersten Erfahrungen: „Wir hatten uns erst Sorgen gemacht, aber schon nach kurzer Zeit kann man sehen, wie gut das funktioniert.“ Und Schulleiter Jan Wessels betont: „Das Lernen miteinander und die gegenseitige Unterstützung kollidieren nicht mit den Lehrplänen.“ Denn auch die zukünftigen Dissener Abiturienten müssen die geforderten Lerninhalte bei ihrem Abschluss in Klasse 13 beherrschen.

Eine von drei Schulen in Niedersachsen

Nur drei Schulen in Niedersachsen arbeiten nach diesem besonderen Konzept, das es auch neuen Schülern, die von anderen Schulen überwechseln, leichter machen soll, sich zurechtzufinden, weil Integration und Miteinander im Fokus stehen. Die Lernkultur, die auf Neugierde und Entdecken baut, soll daher in der neuen Oberstufe der Schlüssel zum Erfolg der Schüler werden.