Als Bildungsexpert*innen im Bundestag

Entscheidende Weichen für die Bildungs- und Entwicklungschancen Heranwachsender werden in der Schule gestellt, wo die Kinder einen Großteil des Tages, und damit ihres Lebens, verbringen. Mit welchen Konzepten sie ihre Schule als Lehr-, Lern- und Lebensort verbessern, dazu standen im Fachgespräch der Kinderkommission am Mittwoch, 13. März 2024,Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus drei am Modellprojekt „Zukunftsschule“ teilnehmenden Schulen aus Niedersachsen den Mitgliedern der Kommission Rede und Antwort. 

„Lerncoaching“ sowie die digitale und kulturelle Teilhabe schließlich haben die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Hermann-Freye-Gesamtschule Dissen als Faktoren identifiziert, die wesentlich über Bildungs- und Entwicklungschancen entscheiden können. Die 2017 gegründete „integrierte Gesamtschule“ habe sich von Beginn an als Zukunftsschule bezeichnet, so deren Schulleiter Jan Wessels. Schüler sämtlicher Schulzweige würden dort gemeinsam unterrichtet und könnten am Ende den zu ihnen passenden allgemeinbindenden Schulabschluss erreichen. 

Bei der Methode des „Lerncoaching“ gehe es darum, die Kinder zu befähigen, selbstbestimmt zu lernen. Gemeinsam mit den Lehrern würden individuelle Ziele und Schritte vereinbart, die Arbeit werde betreut, die Kinder arbeiteten mit Fachlehrern und Mitschülern, mit einer Checkliste behalte man die Orientierung, halte dort die nächsten Schritte und die getane Arbeit Arbeit fest - ein Erfolgserlebnis! Wenn man die persönliche Lernzeit, „Perle“, in der Schule gut nutze, sei der Nachmittag praktisch hausaufgabenfrei, erläuterte die Schülersprecherin das Konzept. 

Das Lerncoaching sei auch deshalb so wichtig, „damit Bildungserfolg unabhängiger von elterlichen Ressourcen wird“, so die Klassenlehrerin einer 6. Klasse. Dazu müsse man unbedingt die nötigen personellen Ressourcen vorhalten. Die Bildungs- und Entwicklungschancen der Kinder müssten außerdem verbessert werden durch kostenlose Bahnfahrten für Schülergruppen, um kulturelle Teilhabe, sowie durch einen „Digitalpakt 2“, um die digitale Teilhabe abzusichern, forderten Lehrer und Schüler der Hermann-Freye-Gesamtschule. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zeigten sich gleichermaßen inspiriert und motiviert von dem Projekt Zukunftsschule. Man habe eine gemeinsame Aufgabe, treffe Gleichgesinnte und gehe wieder gerne zur Schule hieß es unisono. (ll/13.03.2024)