Schüler*innen der Hermann Freye Gesamtschule setzen ein Zeichen für den Frieden
Am 24. Februar 2025 versammelten sich Schüler*innen der Hermann Freye Gesamtschule gemeinsam mit dem Bürgermeister von Bad Rothenfelde, Klaus Rehkämper, vor dem Kunstwerk Gedankensperren, um der Opfer des Krieges in der Ukraine zu gedenken. Die Veranstaltung, die anlässlich des dritten Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine stattfand, setzte ein starkes Zeichen für Frieden und Mitgefühl.
Die Lernenden aus den Profilen “Wir in Dissen” und ”Kunst” hatten sich intensiv mit dem Kunstwerk Gedankensperren von Künstler Volker-Johannes Trieb auseinandergesetzt. In eindrucksvollen Statements reflektierten sie die Bedeutung des Werks und seine Verbindung zur aktuellen Kriegssituation.
Emma Stenzel betonte die symbolische Kraft des Kunstwerks und seine Bedeutung für das Bewusstsein über den Krieg:
„Das Kunstwerk Gedankensperren macht auf den Krieg in der Ukraine und die vorherrschende gewalttätige Situation aufmerksam. Es symbolisiert die Bombenangriffe und Gewaltakte. Vieles wurde zerstört, viele Familien zerrissen. Dennoch ist die Situation für Außenstehende schwer vorzustellen. Das Kunstwerk hilft Menschen hier, sich in die Lage der Betroffenen hineinzuversetzen. Außerdem stärkt es das Bewusstsein dafür, dass Überall auf der Welt Kriege ausbrechen können“ was unbedingt verhindert werden muss.
Evelina Lefter ergänzte:
„Die Gedankensperren zeigt, wie schlimm der Krieg wirklich ist. Er soll den Menschen helfen, mehr über den Krieg zu erfahren und die Gefühle der betroffenen Menschen wahrzunehmen. Die Form der Skulptur erinnert an eine Panzersperre, die im Krieg benutzt wird, um Panzer zu stoppen. Diese Sperre steht für den Wunsch, den Krieg zu beenden und für Schutz. Kunst lässt uns über Leid, Krieg und Freiheit nachdenken, weil sie Gefühle weckt.“
Auch Jayden Piontek teilte seine Gedanken und erinnerte an die Anfänge des Konflikts:
„Als der Konflikt um die Halbinsel Krim Ende Februar 2014 begann, war er noch nicht wirklich bekannt. Er wurde erst ernster, als Putin die Ukraine am 24. Februar 2022 wegen einer angeblichen Drohung angriff. Ich selber hatte damals Angst und fragte mich, ob Russland auch Deutschland angreifen wird. Heute habe ich keine Angst mehr, weil ich den Krieg aus den Augen verloren habe“ und genau das finde ich erschreckend. Wir gewöhnen uns an das Leid anderer, während die Überlebenden für immer an dieses traumatische Ereignis zurückdenken müssen.“
Er äußerte jedoch auch eine kritische Perspektive auf das Kunstwerk:
„In Bad Rothenfelde wurden Panzersperren in den Farben blau und gelb aufgestellt, die an die Ukraine erinnern sollen. Natürlich regt das die Menschen zum Nachdenken an, aber Kunst kann den Krieg nicht beenden, den Schmerz nicht nehmen und die schlimmen Taten nicht rückgängig machen.“
Klaus Rehkämper würdigte das Engagement der Schüler*innen und hob die Wichtigkeit des Erinnerns hervor:
„Gerade heute dürfen wir nicht wegsehen. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit! Es liegt an uns allen, ihn zu schützen und uns gegen Krieg und Unrecht zu positionieren.“
Künstler Volker-Johannes Trieb, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte, sandte eine eindringliche Botschaft aus Berlin, wo er sich vor der russischen Botschaft mit einem zerschossenen Auto aus Irpin positioniert hatte. Seine Worte erinnerten daran, dass es immer Menschen sind, die Kriege entfachen“ und ebenso Menschen, die Frieden bewahren können.
Die Veranstaltung schloss mit einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges. Im Anschluss hatten die Anwesenden Gelegenheit, das Kunstwerk Gedankensperren näher zu betrachten und ins Gespräch zu kommen.
Mit ihrer tiefgehenden Auseinandersetzung und ihren klaren Worten zeigten die Lernenden der Hermann Freie Gesamtschule eindrucksvoll, dass Erinnerung nicht nur rückblickend geschieht, sondern immer auch ein Auftrag für die Zukunft ist.


